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DOANI WIRD VON SCHLANGE GEBISSEN


Auf dem geplanten Flug ins südliche Tiefland Papuas wollten wir, Jungpilot Maichel und ich, in Lukun eine Funkantenne aufbauen und eine Frau mit Geburtskomplikationen zurück in ein Spital mitnehmen. Es würde ein langer Flug werden. Deshalb war eine exakte Planung wichtig.


Am Morgen, kurz bevor wir starten wollten, erreichte uns ein weiterer Notruf. Der Junge eines Gemeindeleiters war von einer giftigen Schlange gebissen worden. Nun könnte es mit dem Treibstoff knapp werden. Als wir in Bayono landeten, war weit und breit kein Junge mit Schlangenbiss zu sehen. Der erste Dorfbewohner, der angerannt kam, konnte kein Indonesisch. Durch Kommunikation mit «Händen und Füssen» meinte ich zu verstehen, dass der Junge in einem anderen Dorfteil sei. Nach kurzem Flug landeten wir in einer Siedlung. Siehe da: sie trugen den Jungen schon zum Heli. Dies war das «neue Bayono». Bevor die Mutter in den Heli stieg, umarmte sie mich und wollte nicht aufhören, mir zu danken. Wir brachten den Jungen namens Doani mit seinen Eltern nach Dekai. Weil sich das Wetter rasch verschlechterte, konnten wir die Patientin nicht mehr abholen. Aber tags darauf erlaubte uns das Wetter, die Frau ins Spital zu fliegen. Auf diesem Flug hörte ich von einem Flächenflugpiloten, dass er Doani und seine Eltern ins Regionalspital an der Küste bringt.


Später haben wir einen Dankesbrief erhalten, dass wir so rasch auf ihren Notruf reagiert hatten. Dank raschem Eingreifen konnte das Leben von Doani gerettet werden, obschon das Gift sein Herz und die Nieren schwer angegriffen hatte. Wir bekommen nicht oft Dankesbriefe, aber so ein Dank ermutigt uns sehr. Mittlerweile hat sich Doani – Gott sei Dank – wieder ganz von den Auswirkungen des Schlangengifts erholt.


Matt, Pilot




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