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EIN AUSSERGEWÖHNLICHER HOCHZEITSTAG



Dieses Jahr sind wir, Katja und Nick, 15 Jahre verheiratet. Normalerweise feiern wir im Familienkreis, dieses Mal kam es anders als erwartet.


Zu Beginn der Woche erreichte uns im Büro der Helimission die Nachricht, dass die Frau eines Pastors Probleme mit einem Auge habe. Dies hatte sie schon einmal erlebt und dabei bereits das Sehvermögen von einem Auge verloren. Es galt also rasch zu handeln, damit sie nicht auch noch das zweite Auge verlieren und ganz erblinden würde, was fatal wäre – nicht nur für sie selber, sondern auch für ihre vier Kinder, deren kleinstes erst etwa 2 Jahre alt ist.

Da ich zu diesem Zeitpunkt der einzige Pilot auf der Basis war, entschloss ich mich, unseren Hochzeitstag ein bisschen anders zu gestalten. Ich hatte noch einen Sitzplatz im Helikopter frei und klärte ab, ob Katja mich auf diesem Evakuierungsflug begleiten könnte. Und so kam es, dass wir unseren 15. Hochzeitstag auf einem Einsatz im Westen des Landes verbrachten. Wir holten die Patientin Adeline und ihre Kinder ab, damit wir sie für weitere Abklärungen ihres Auges in die Hauptstadt fliegen und sie einen Spezialisten aufsuchen konnte.


Für Katja war es ein besonderes Erlebnis, einmal hautnah zu erleben, wie so eine Evakuierung von statten geht und auch wie es ist, als Vazaha (Weisse) in einem Buschdorf zu landen und von den Kindern fast aufgefressen zu werden. Was für mich schon Normalität ist, hat Katja ganz anders empfunden. Es war aber auch eine gute Erfahrung für sie, Madagaskar einmal von einer anderen Seite kennen zu lernen. Diesen Hochzeitstag werden wir sicherlich noch lange in Erinnerung behalten.


Nick, Pilot





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