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GANZHEITLICHE HILFE



Der Erfolg eines Flugbetriebes hängt von der Wirtschaftlichkeit ab. Gewinn wird durch viele Flugstunden generiert. Deshalb will man so viel wie möglich fliegen. Bei uns in der Helimission ist es gerade umgekehrt. Jede Flugstunde kostet uns Geld. Deshalb wollen wir unsere Flugstunden möglichst effizient einsetzen.


Für die anstehende Woche investierte ich viel Zeit in die Flugplanung. Als kurz vor dem Start des Flugprogramms noch eine Anfrage für einen Medevac kam, brachte dies noch einmal meine ganze Planung durcheinander. Aber ich konnte doch noch eine gute Lösung finden. Am Montagmorgen früh startete ich mit Philibert und seinem Team Richtung Regenwald. Das Dorf Andravindahasa liegt auf fast 1600 Metern. In der Nacht sank das Thermometer im Heli auf 0°C – was schon fast winterlichen Temperaturen in der Schweiz gleichkommt.

Am nächsten Tag setzte ich Philibert und sein Team beim nächsten Dorf ab und flog unverzüglich weiter, um Jean-Paul abzuholen. Dieser Mann litt an einem Tumor auf seiner rechten Gesässhälfte, der nur in der Hauptstadt operiert werden konnte. Er litt an solch starken Schmerzen, dass er nicht mehr gehen konnte und von seinem Freund in den Helikopter gehievt werden musste. Nach einem 40-minütigen Flug landeten wir in «Paradisa Kely» am Rande von Antananarivo. Während Jean-Paul zur Klinik gefahren wurde, bestiegen Sedera und sein Team den Helikopter für einen wöchigen Einsatz in verschiedenen Dörfern im Osten des Regenwaldes.


Im letzten Dorf unseres Besuches wurde Sedera und Janicque ein etwa 12-jähriges Mädchen namens Fitahiana vorgestellt. Sie hatte während den letzten drei Jahren ihre Eltern verloren und lebte bei ihrer älteren Schwester, der es schwer fiel, weiter für sie zu sorgen. Sedera und seine Frau Janicque erklärten sich bereit, Fitahiana in das Aus- und Weiterbildungsprogramm in «Paradisa Kely» aufzunehmen. Da wir sowieso planten, einen Teil des Teams nach «Paradisa Kely» zu fliegen, ging alles perfekt auf. Fitahiana entschied sich mit uns zu kommen und freute sich über das Angebot von Sedera und Janicque. Mittlerweile hat sie bereits die Schule gestartet und ist sehr glücklich, ein neues Zuhause gefunden zu haben.


Nick, Pilot





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