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ZWILLINGE GERETTET – MUTTER VERLOREN


Als Frau eines Helimissionspiloten ist es mir wichtig, in erster Linie meinen Mann zu unterstützen und mich um die Belange der Familie zu kümmern, was in Madagaskar mehr Zeit und Energie in Anspruch nimmt als in der Schweiz. Daneben sehe ich viel Potential, mich im Rahmen meiner Möglichkeiten im nahen Umfeld für Menschen in Not einzusetzen. Dazu lasse ich mich von Gott leiten.


Die schlechte medizinische Versorgung hier in Madagaskar beschäftigt mich immer wieder. Wer Geld hat, hat bessere Chancen. Wer arm ist, kann auch an eigentlich gut behandelbaren medizinischen Problemen sterben. Das zu akzeptieren fällt mir nicht immer leicht, auch wenn ich weiss, dass Gott in allem die Kontrolle hat und die Tage eines jeden gezählt sind.


Vor ein paar Monaten hat mich die traurige Nachricht erreicht, dass die 19jährige Nichte unserer Haushaltshilfe nur 10 Tage nach der Geburt ihrer zu früh geborenen Zwillingen verstarb. Wegen Mangel an Geld und schlechter medizinischer Versorgung ist die junge Mutter innerlich verblutet, wahrscheinlich wegen dem Kaiserschnitt. Die wenigsten Todesfälle werden hier mittels Obduktion genau überprüft. Alle Hilfe kam zu spät. Noch am Todestag habe ich einfach aufs Herz bekommen, mich für die Zwillinge einzusetzen. Ich fragte Tanja von der Kinderklinik, ob sie die Zwillinge aufnehmen könne. Dies ist die beste Adresse für Geburten in ganz Madagaskar.


Als die Familie der verstorbenen Mutter eingewilligt hatte, wurden die Kleinen sofort in die Kinderklinik gebracht und medizinisch versorgt. Zu diesem Zeitpunkt wogen sie keine 2kg! Die Familienmitglieder sind einfache Bauern. Sie haben ihr Hab und Gut verloren, weil sie Tiere und Habseligkeiten verkaufen mussten, um für die medizinischen Kosten aufzukommen. Trotzdem haben sie einen lieben Menschen viel zu früh verloren. Mit Tanjas Hilfe und Spenden aus der Schweiz unterstützen wir als Familie die beiden Kleinen. Für mindestens ein Jahr kommen wir für die Kosten auf. Bei der Bauernfamilie kaufe ich regelmässig Gemüse, damit sie sich langsam wieder zurück in den Alltag kämpfen kann.


Katja




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